Der Schmerz ( IF 1 ) Pub Date : 2024-02-13 , DOI: 10.1007/s00482-024-00793-2 L. Wickering , C. Lautwein , A. Fiegler , L. Allerdißen , T. Kloos , M. Schneider , T. Hechler
Hintergrund
Das biopsychosoziale Modell ist Grundlage für das Verständnis und die Behandlung chronischer Schmerzen. Ob Betroffene ein biopsychosoziales Verständnis zeigen, ist wenig erforscht. Hier wird der multidimensionale Fragebogen „Biopsychosoziale Schmerzkonzept Matrix“ (BiPS Matrix) vorgestellt. Die Konzeption der BiPS Matrix basiert sowohl auf den Bereichen biologisch, psychologisch und sozial als auch auf dem Common-Sense Model of Self-Regulation mit fünf Dimensionen: (1) Art der Störung, (2) Annahmen zur Ursache, (3) Konsequenzen, (4) zeitlicher Krankheitsverlauf, (5) Möglichkeiten der Kontrolle/Behandlung.
Ziel
Ziel der vorliegenden Studie ist die Erfassung der inhaltlichen Relevanz und Verständlichkeit der Bereiche, Dimensionen und Items inklusive der Verwendung der BiPS Matrix mit Kindern durch interdisziplinäre Expert*innen-Ratings. Perspektivisch kann der Fragebogen von Behandelnden im Rahmen der Diagnostik angewendet werden.
Methode
In einer Online-Studie wurden 17 Expert*innen befragt. Neben deskriptiven Statistiken wurden Kommentare mittels qualitativer Inhaltsanalyse nach Mayring ausgewertet.
Ergebnisse
Alle Expert*innen schätzten die Erfassung von Schmerzkonzepten mit der BiPS Matrix sowie die Bereiche und Dimensionen als sehr relevant ein. Hinsichtlich der Items wurden vorwiegend Vorschläge bezüglich der Itemformulierungen sowie Anpassungsvorschläge für Kinder gemacht.
Diskussion
Die BiPS Matrix stellt aus Expert*innensicht ein relevantes Instrument dar. Weitere Forschung zur psychometrischen Überprüfung der BiPS Matrix bei Erwachsenen und Kindern ist indiziert. Daneben kann die BiPS Matrix auch zur Erforschung von Schmerzkonzepten an medizinischen und psychotherapeutischen Berufsgruppen zur Abbildung des biopsychosozialen Schmerzverständnisses und der damit einhergehenden Behandlungsangebote eingesetzt werden.