Der Schmerz ( IF 1 ) Pub Date : 2024-01-30 , DOI: 10.1007/s00482-023-00787-6 Jonas Tesarz
In diesem Beitrag soll es um die Bedeutung von Körper, Psyche und Kultur für das Gesundsein und das Kranksein gehen. Möchte man nicht nur Krankheiten behandeln, sondern kranke Menschen, so ist es hilfreich, sich neben der somatischen und psychischen Dimension einer Krankheit immer auch die „kulturelle“ Dimension einer Krankheit bewusst zu machen. Gestützt auf persönliche Reflexionen und ergänzt durch eine gezielte Literaturrecherche soll im Folgenden ein Einblick gegeben werden, wie kulturelle Einflüsse nicht nur das Krankheitserleben beeinflussen, sondern auch entscheiden, wie mit einer Erkrankung individuell und gesellschaftlich umgegangen wird. Es soll aufgezeigt werden, dass nicht nur das Kranksein, sondern auch der kranke Körper sich in somatischen, psychischen und kulturellen Dimensionen verstehen lässt und dass zu unterscheiden ist zwischen dem Körper, so wie er ist, und dem Körper, so wie er subjektiv wahrgenommen wird. Schließlich soll ein Einblick in die Komplexität der somatisch-psychischen und der psychisch-somatischen Wechselbeziehungen gegeben werden, um daraus ableitend darzustellen, wie seelische Belastungen zu körperlichem Schmerz führen können und wie körperliche Schmerzen zu einer seelischen Belastung werden.